2025 werde ich zusammen mit dem Auner Quartett das Juwel der Klarinettenliteratur das Brahms Klarinettenquintett aufnehmen. 

Das Klarinettenquintett von Johannes Brahms ist ein Alterswerk voller Komplexität und Dichte. Seit dem großartigen Erfolg bei seiner Uraufführung zählt es zu Brahms' beliebtesten Werken. In Besetzung und Satzfolge an Mozarts Klarinettenquintett anknüpfend, ist das Quintett darauf angelegt, das kompositorische Resümee eines ganzes Lebens zu ziehen: Es entstand 1891, nachdem Brahms sein Testament bereits an seinen Verleger und Freund Fritz Simrock geschickt hatte.

Dass er sich noch einmal einer neuen und für die Kammermusik des 19. Jahrhunderts so ungewöhnlichen Gattung wie dem Klarinettenquintett zuwandte, hängt insbesondere mit der Person des Klarinettisten Richard Mühlfeld zusammen. Die Musikalität des Solobläsers aus dem Meininger Hoforchester und die unvergleichliche klangliche Qualität seines Klarinettenspiels hatten Brahms bei einem Aufenthalt in der herzoglichen Residenzstadt fasziniert. Man könne "nicht schöner Klarinette blasen, als es der hiesige Herr Mühlfeld tut", schrieb er an Clara Schumann.

Brahms hatte schon immer eine Vorliebe für die satte klangliche Mittelage, und dass die Verwendung der Klarinette in diesem Kontext den Gattungsnormen der Zeit widersprach, konnte ihm im vorgerückten Alter gleichgültig sein: Im Zentrum dieser späten Werke ging es ihm einzig um die Umsetzung seiner ureigensten kompositionstechnischen Ideen. Das Quintett lebt weniger von den selbstständigen Einzelstimmen als von einer klanglichen Homogenität, in der die Klarinette einen besonderen Farbwert darstellt.

Im zweiten Satz, einem dreiteiligen Adagio in H-Dur, in dem die Streicher durchgängig con sordino (mit Dämpfer) spielen, tritt das Soloinstrument allerdings in besonderem Maße hervor: Der h-Moll-Mittelteil wird von einem Rezitativ der Klarinette eingeleitet, und die folgenden improvisatorischen Umspielungen erinnern an Elemente aus der ungarische Folklore.

Bezugnehmend auf die Verwendung folkloristischer Musikelemente im Brahmsquintett bestehen die weitere Werke meines Albums aus nordischen Liedern, Tänzen in der Besetzung für Klarinettenquintett. Abgerundet wird das Programm durch folgende UA:

Solostück "Menütt und Landler" von Georg Breinschmid

Solostück "Einmal Telfs - Meiningen und retour" von Johann Teibenbacher 

Veröffentlichung des Albums beim Label Gramola Vienna.